Manche Software-Projekte laufen länger, als wir uns das vorgestellt haben - und manchmal wird die Software dabei sogar besser. Aber oft ist gerade das Gegenteil der Fall: Mit zunehmender Projektlaufzeit spüren wir auch zunehmenden Verfall der Qualität. Im ersten Teil dieses Artikels hatten wir uns dazu Techniken und Werkzeuge angeschaut, die dem "Software-Mediziner" zur Verfügung stehen, um diesen Verfall frühzeitig zu erkennen und aufzuhalten. Der zweite Teil des Beitrages betrachtet zwei Werkzeuge aus dem Umfeld der statischen Analyse, die dem Entwickler mit ihren Messergebnissen und Visualisierungen auch Informationen darüber liefern, wie ein bestehendes System zu verbessern ist, d.h. wo im Code oder Design man "Hand anlegen muss". Damit kommen wir in unserer medizinischen Betrachtung zu den chirurgischen Maßnahmen - also Refactoring und Reengineering - und damit auch zu der generellen Frage, was Software "gesund" erhalten kann. Die Antwort könnte in einem guten Software-Qualitätsmanagement liegen.
Klaus Berg